Abschieds-Konzert von KISS im Hallenstadion Zürich – „End of the Road World Tour“ – Ausgabe 2022

Ziemlich genau 3 Jahre, am amerikanischen Unabhängigkeitstag (Do, 04.07.2019) ist es her als sich die legendäre amerikanische Glam Rock-Band KISS mit der „End of the Road“-Tour im praktisch ausverkauften Hallenstadion Zürich verabschiedete. Es gab ebenfalls am Donnerstag, jedoch den 07.07.2022, eine Neu-Auflage. Gegenüber der letzten Show in der Schweiz mit 14000 fanden etwa 10000 Fans jeglichen Alters in die Halle. Das war nicht so optimal für die zahlreichen Ticketverkäufer rund um die Lokalität, was mir persönlich am Ar… vorbeiging. Ob es nun die letzte Tour war?!? Wir werden sehen. Jedenfalls war die Show grandios und die Musiker noch agiler auf der Bühne. Einzig die Stimmung, über das ganze Konzert beurteilt, fand ich vor 3 Jahren markant besser. Die Setliste wurde im Vergleich zu 2019 nur durch 2 Lieder verändert. Anstelle von Let Me Go, Rock’N’Roll fand Tears Are Falling den Weg auf die Bühne und im Zugabeteil wurde statt Crazy Crazy Nights, die Frage Do You Love Me von Stanley ans Publikum gestellt. Neu waren die 2 und 2 (links und rechts der Bühne) riesigen KISS-„Figuren“. Das sah echt stark aus.
KISS wurde im Feuerregen mittels Hebebühnen von der Decke auf die Bühne geholt. Zumindest drei der vier Protagonisten kamen in diesen Genuss – namentlich Paul Stanley (The Starchild, Vox, Gesang, Gitarre, Gründer, 1973), Gene Simmons (The Demon, Gesang, Bass, Gründer, 1973) und Tommy Thayer (The Spaceman, Gitarre, Back-Vox, seit 2002). Schlagzeuger Eric Singer (The Catman, Drums, Back-Vox, 1991 mit Unterbrüchen) nahm zuvor schon Platz hinter dem Drum unter dem grossen Back-Screen. Mit Detroit Rock City begann die Show um ca. 21:00 Uhr und die teils geschminkten Fans in den ersten Reihen gingen steil. Die tolle Stimmung übertrug sich bis in die hintersten Stehreihen und schwappte über auf die Sitzplätze. Übers ganze Konzert herrschte eine gute Stimmung, aber mehrheitlich bei den Stehplätzen. Auf den Rängen kam es nur ab und an zu Standing Ovations – man hielt sich schon sehr vornehmlich zurück. Um auch den Fans in den hintersten Reihen Details der Show zeigen zu können hatten die Amis neben der erwähnten grossen Bildwand auch links und rechts der Bühne zwei etwas kleinere Schirme. Von insgesamt drei Kameramännern eingefangene Filmsequenzen wurden darauf von der Regie gezeigt. Die Herren verstanden Ihr Handwerk und sorgten vor der Show für eine Einspielung der Band in den „Katakomben“ des Hallenstadions. 2019 kritisierte ich den Sound Mix. Der war dieses Mal deutlich besser, aber es täuschte nicht darüber hinweg, dass Paul Stanley’ und Gene Simmons‘ Stimmen sich verschlechtert (speziell in den Höhen) haben. Da können noch so viele Feuersalven in der vertikalen oder horizontalen abgehen oder Bühnennebel wie Wasser über den Bühnenrand fallen. Die Show war grossartig (Feuer, CO2, Nebel, Laser, Strobo-Blitze, Böller zum erschrecken u.v.m.) und obligate Einlagen wie Feuerspucken, Plektrum auf Zunge oder Blutspucken mit Wurf des blutigen Handtuchs ins Publikum waren die I-Tüpfelchens. Nicht zu vergessen als Stanley für zwei Lieder auf der kleinen Bühne im Saal rockte – besser: typisch tänzelte und sang zu Love Gun und DER Mitsingnummer I Was Made for Lovin‘ You. Wie kam es dazu? "Wollt ihr, daß ich zu Euch komme? Dann müsst ihr mich rufen!", schrie Stanley ins Mikro. Nach mehr und mehr "PAUL!"-Rufen steigt Stanley mit seinem Fuss cool in den Ring einer Seilbahn und "schwebt" über die Köpfe der Zuschauer auf besagte Plattform (kleine Bühne). Dies war ein Höhepunkt und riss selbst die Fans auf den Sitzplätzen hoch. Gene Simmons stand ein paar Songs vorher auf einer Hebebühne knapp vor der der Hallendecke. Performen und Interagieren können die Jungs und sie sind trotz Lenzen und grobem Schuhwerk sehr agil auf der Bühne. Grandios!
Die Liederauswahl fand ich ausgezeichnet. Mir gefiel auch, dass sie im Rahmen der Tour sehr viel älteres Song-Material, neben den obligatorischen Hits, zum Besten gaben. Stimmlich herausragend war die Einlage von Drummer Eric Singer. Er sang und begleitete sich auf dem Piano bei Beth. Mich überkam Gänsehaut und gerade eben beim Schreiben dieses Satzes. Das war so schön – Singer nur mit einem Scheinwerferkegel beleuchtet. Mit dem eingespieltem Outro God Gave Rock 'n' Roll to You II verliessen erste Fans das Hallenstadion – vermutlich mit einem glücklichem und weinendem Auge.
Thank You, MERCI und Dankeschön – KISS!
 
Setliste KISS (Zürich, Hallenstadion, Donnerstag, 07. Juli 2022)
Intro: Rock and Roll (Led Zeppelin Lied, ab Band)
Detroit Rock City, Shout It Out Loud, Deuce, War Machine, Heaven's on Fire, I Love It Loud, Say Yeah, Cold Gin, Guitar Solo (Tommy Thayer), Lick It Up, Calling Dr. Love, Tears Are Falling, Psycho Circus, Drum Solo (Eric Singer), 100,000 Years, Bass Solo (Gene Simmons), God of Thunder, Love Gun (Paul Stanley B-Stage), I Was Made for Lovin' You (Paul Stanley B-Stage), Black Diamond
Zugabe: Beth (Eric Singer am Piano), Do You Love Me, Rock and Roll All Nite
Outro: God Gave Rock 'n' Roll to You II (ab Band)
 
Photos/Text: Daniel Strub
Zurück
Eric Singer
Eric Singer
Eric Singer
Eric Singer
Gene Simmons
Gene Simmons
Gene Simmons
Gene Simmons
KISS
KISS
KISS
KISS
Paul Stanley
Paul Stanley
Paul Stanley
Paul Stanley
Tommy Thayer
Tommy Thayer
Tommy Thayer
Tommy Thayer
 
 
Powered by Phoca Gallery
   

Suchen

   
© Great-Moments - Alle Rechte vorbehalten.